Gedankensplitter meiner Lehrjahre

Vielleicht wäre das ja auch ein netter Job, obwohl mir die Arbeitszeit nicht wirklich zusagt, wie ich heute früh feststellen durfte.

Ich befand mich noch im Tiefschlaf als langsam in mein Bewusstsein eine wohl bekannte Melodie drang. Mein Handyklingelton. Ich sprang aus dem Bett und suchte das verfluchte Ding. Hmm unbekannte Nummer. Ist vielleicht irgendwas passiert? Notfall?

Ich gehe also ran, weil wer kann sonst so verrückt sein und mich in aller Frühe aus dem Bett klingeln. Am anderen Ende der Leitung ertönt eine Männerstimme :"Kannst du auch nicht schlafen?" Mein erster Gedanke - ein Perverser, der mir auf die Pelle rücken will. Ich frage also wer da ist.

Er:"Erinnerst du dich nicht?"
Ich:"Wer bist du?"
Er:"Ja P*****, du musst wissen wer ich bin."
Ich noch leicht schlaftrunken und heftig am grübeln, komme aber zu dem Schluss ihn nicht zu kennen.

Die nächsten drei Minuten verbrachte ich dann damit ihm deutlich zu machen, dass ich nicht V****** bin und nicht letzte Nacht irgendwo in Soltau unterwegs war und ihm nicht meine Handynummer gegeben habe. Da wurde der gute Junge wohl übelst verarscht und er wollte es mir anfangs einfach nicht glauben - nach dem Motto "Ich erkenne doch deine Stimme". "Du bist es doch." Ich nur "Neiiiiin!!!!!"

Ich blieb ganz ruhig und erklärte es ihm immer wieder, bis es dann schlussendlich auch in seinen Gehirnwindungen ankam. Wer weiß durch wie viel Restalkohl sie noch blockiert waren.

Er entschuldigte sich und wünschte mir noch ein schönes Wochenend und dann war das Gespräch endlich beendet. Allen, denen ich davon erzählten, meinten, dass sie einfach gleich wieder aufgelegt hätten. Doch der Junge war so hartnäckig am Telefon und hätte bestimmt nochmals angerufen und irgendwie tat er mir ja auch leid.

Ich verfluche bloß diese Person, die ihm ausgerechnet meine Handynummer auf einen Bierdeckel gekritzelt hat (Oder sie war selber zu besoffen, um ihre Nummer richtig zu memorieren). Es ist nämlich nicht lustig morgens um 6.15 Uhr angerufen zu werden und in dem Glauben aus dem Bett zu hechten, dass vielleicht irgendwo gerade etwas Schreckliches passiert sein könnte.