Gedankensplitter meiner Lehrjahre

Heute ist der Tag an dem ich zum ersten Mal das Abschlusszeugnis meines Studiums in den Händen hielt. Im zweiten Anlauf hat es (das Abholen nicht das Bestehen) dann doch geklappt und sogar der vorher schon selbst errechnete Notenschnitt stimmte mit den Zahlen auf dem Papier überein. Insgesamt mit der Endnote GUT, doch immerhin befindet sich eine eins vor dem Komma.

Ein wenig enttäuscht war ich von der Aufmachung des Zeugnisses. Es hat absolut nichts Besonderes. Es gibt noch nicht einmal einen schönen Umschlag dazu, sowie es zumindest bei meinem Abitur war. Einfach nur auf dickere Pappe in schwarz gedruckte Buchstaben und Zahlen. Sehr unspektakulär.

Die nächsten Behördengänge sind auch schon geplant:

• Exmatrikulation beim I-Amt abgeben
• Beglaubigte Kopie des Zeugnisses beim Kultusministerium einreichen

Nachdem ich heute bei dem Sauwetter, das mich fast weggefegt hat, schon den ersten Gang zum Bürgeramt erledigt habe, wo ich mit 10 Wartenden vor mir nur fast eine geschlagene Stunde warten musste, damit meine Kleinigkeit in keinen fünf Minuten abgehandelt wurde.

So viel Papierkram und Behördengänge, die abzuarbeiten sind. Sehr nervig. Wie gut, dass ich die Zeit dazu hab. Das nächste Thema, mit dem ich mich nun endlich beschäftigen darf, oder besser muss sind Versicherungen, insbesondere meine zukünftige Krankenversicherung. Kein sehr spannendes Thema...

Sie wird einem wohl immer mal wieder zum Verhängnis werden. Ich wollte doch nur schnell mein Zeugnis abholen, um meine Bewerbungsunterlagen endlich vervollständigen zu können. Zusammen mit einer Freundin stehe ich im Büro. Ihr Zeugnis ist da, der Notenschnitt besser als erwartet, also alles super. Und meins? Obwohl schon eine Woche früher mit allen Prüfungen fertig gewesen, war mein Zeugnis natürlich noch nicht da. Es fehlte eine Note. Scheinbar muss man dort erst im Büro auftauchen, damit man auf die Idee kommt, doch einfach mal im Nebenraum in meine Akte zu schauen, um zu sehen, dass man an dieser Stelle die Note sofort finden kann.

Ich habe ja Verständnis dafür, wenn jemand krank ist und daher der ganze Ablauf ein wenig außer Kontrolle gerät, aber diese Person ist nun seit gut vier Monaten krank und da müsste sich das doch eigentlich so langsam wieder eingependelt haben.

Jetzt darf ich am Donnerstag wieder hin. Wie gut, dass ich nichts Besseres zu tun hab. Dabei wollte ich doch endlich meinen Notenschnitt wissen.

Eigentlich ein besonderer Moment. Der erste Beitrag in meinem neuen virtuellen Reich. Doch nicht mein erster Ort dieser Art. Trotzdem noch etwas Besonders, aber anders - verbunden mit mehr Erwartungen und Veränderungswünschen.

Nicht nur hier starte ich einen Neuanfang, sondern auch im wahren Leben ändert sich bald einiges und dies gilt es festzuhalten. Die erste Hürde meiner Ausbildung ist genommen, das Studium, es ist vorbei - das schöne Studentenleben hat ein jähes Ende genommen. Zwar gilt es noch einen längeren Zeitraum zu füllen bis die zweite Phase meiner Lehrjahre beginnt, doch wird er mit vielen Augenblicken der Hoffnung, des Bangens und der Ungewissheit gespickt sein. Ich weiß noch nicht, was mich in wenigen Monaten erwarten wird, ob es mir wirklich Spaß machen und mich erfüllen wird oder ob es zur reinen Qual avanciert. Alle Optionen zwischen Himmel und Hölle stehen offen.

Genau dieser Werdegang und dessen weiterer Verlauf wird hier festgehalten. Wen es interessiert, darf mich auf diesem Weg begleiten.

Na wer oder was werde ich wohl irgendwann vielleicht sein?